Die Herren des BSV Wulfen konnten es den Damen nicht gleichtun und haben ihr Achtelfinal-Spiel gegen die Grevenbroich Elephants im WBV-Pokal denkbar knapp mit 87:93 in eigener Halle am Donnerstag Abend verloren. Dabei sah es über lange Strecken so aus, als könnten die Wölfe das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden. Und das nicht erst nach der 11:0-Führung in der 4. Minute, denn die konnten die Dickhäuter von Trainer Jascon Price in der 8. Minute beim Stand von 15:15 ausgleichen und bis zum Ende des ersten Viertels in eine 26:20-Führung ausbauen. Mit der Spielabschnitts-Sirene traf der Ex-Wulfener Nini Janoschek per Drei-Punkte-Wurf.
Der hatte das Wolfsrudel offenbar ordentlich eingeschüchtert, setzte Janoschek seine Dreier-Serie bis zum 40:24 mit drei (!) weiteren Distanz-Würfen von jenseits der 6,75-Meterlinie fort, die zwischenzeitliche Auszeit der Rot-Weißen sollte erst später Früchte tragen. Zunächst erhöhte der nächste Ex-Wolf David Feldmann in seinem letzten Spiel für Grevenbroich auf 43:26 und markierte die höchste Führung der Gäste in diesem Pokalspiel. Doch die 21 von 23 Punkten der beiden Ex-BSVler seit dem 23:18 schienen die Wulfener wachgerüttelt zu haben. Michael Haucke führt sein Team in diesem Viertel vor der Halbzeit wieder heran, er und Alex Winck verkürzten nach 17 Minuten auf 37:45. Bis zur Halbzeitpause ging es dann bis zum 48:54 weiter heran.
Den Pausentee hatte der BSV offenbar gut verkraftet, denn es ging nicht nur dem Rückstand weiter hinterher, sondern ihm auch an den Kragen. Bis auf einen Punkt hatten Ajagbe, Haucke, Kleinert und Allen ihre Farben in der 27. Minute herangebracht (65:66). Grevenbroich schien ein wenig die Puste auszugehen, im zweiten Spielabschnitt sollten bis auf 9 Zähler (Max Boldt) alle Punkte durch Smith, Harper und Howard fallen (in Summe 30). Insbesondere der dritte verlorene Sohn Ryon Howard schenkte seinen ehamaligen Teamkameraden Punkte aus allen Lagen ein und brachte es am Ende auf 17 Punkte. Doch Wulfen hielt weiter dagegen und konnte mit Beginn des letzten Viertels beim Stand von 75:75 (31. Minute) ausgleichen.
Es blieb nun ein Spiel auf Messers Schneide: 77:77, 80:81, 81:81, Führung zum 82:83, erneuter Wechsel beim 82:83 und ein Dreier von Allen zum 85:83 (37. Minute) läuteten die Crunch-Time ein. der kaum in Griff zu kriegende US-Amerikaner mit holländischem Ausweisdokument Jamal Smith konterte ebenfalls per Dreier zum 85:86, Howard erhöhte auf 88:85, ehe Bellscheidt in der Schlußminute auf 87:88 verkürzte. Zum Stoppen der Uhr ging es für Smith nun an der Linie, doch er zeigte Nerven und vergab den zweiten Freiwurf. Vorne suchte Bryant Allen dann den Paß zu Michael Haucke, doch der Ball zum Ausgleich kam nicht an, der überragende Smith stealte und bediente mustergültig Troy Harper, welcher zur 4-Punkte-Führung (87:91) einnetzte. Eine letzte Auszeit sollte in den verleibenden Sekunden noch die Chance auf einen Dreier mit Foul zum Ausgleich bringen. Der daraus resultierende Einwurf landete - beim Gegner. Wie schon bei der Ausgleichs-Chance letzten Samstag in Grevenbroich.
Deja-Vu für Trainer Gary Johnson, der die Niederlage allerdings mit Fassung nahm und seine Mannschaft gegen das Team der Stunde der Liga auf einem guten Weg sieht. Im Gegensatz zu Samstag erspielten seine Schützlinge sich bessere Optionen unter dem Korb, Ballverluste wurden -wenn auch nicht die entscheidenden- reduziert. Ausnahmespieler wie Smith und Howard sind in diesen Spielklassen nur schwer zu kontrollieren. Sein Team konnte am Donnerstag Abend die eher schlechtere Punkteausbeute von Bryant Allen (17 Punkte, davon 4 in Halbzeit eins) gut kompensieren, das Teamplay hat gut funktioniert. Dennoch tut die Niederlage natürlich weh, die Wölfe hatten sich in diesem Wettbewerb in der aktuellen Spielzeit mehr erwartet. Nun geht es in die kurze Winterpause, ehe am 4. Januar schon Citybasket Recklinghausen zum nächsten Derby in die Gesamtschulhalle kommt. Sprungball ist um 20.00 Uhr, der Vorstand hat alle BSV-Partner zum Neujahrsempfang geladen.
BSV: Šilić (3), Winck (14/1 Dreier; 10 Rebounds, 7 Assists), Landwehr, Allen (17/3), Ajagbe (10), Terboven, Kleinert (17/3), Haucke (18), Bellscheidt (4), Vadder (3), van Buer, Korte. Grevenbroich: Smith (30/3, 10 Rebounds), Harper (13/2), Ebiballari, Boldt (15/1), Janoschek (15/4), Becker, Howard (17), Feldmann (9/3). Schiedsrichter: Horst Pelzer, Hiner Akrawe. Zuschauer: 250.